Volksbank Klettgau-Wutöschingen | Mitgliederzeitung 02/15 - page 4

Mitglieder
zeıtung
die
Ein künstlerisches Urgestein
Der Künstler Ulrich Christoph Eipper
wurde am 23. April 1929 in Herrenberg
geboren. Der leidenschaftliche Lehrer
vermittelte nicht nur seinen Schülern
die Freude an der Kunst, sondern
gründete auch den Malkreis Tiengen,
eine Sommerakademie in der Provence
und die Kindermalschule in Tiengen.
Sein umfangreiches malerisches Werk
wur­de in zahlreichen Ausstellungen in
Deutschland und den Nachbarländern
präsentiert. Der vielfach ausgezeichnete
Eipper war auch ein guter Musiker.
Ulrich Christoph Eipper ist im Dezember
1996 in Waldshut gestorben. Im Jahr
2009, 13 Jahre nach seinem Tod, wurde
die Ulrich C. Eipper-Stiftung gegründet,
die es sich unter anderem zur Aufgabe
gemacht hat, seinen umfangreichen
künstlerischen Nachlass nicht nur zu
verwalten, sondern ihn auch in öffent-
lichen Ausstellungen zu präsentieren.
Wir haben uns mit Erne Eipper, Gründerin
der gemeinnützigen Ulrich C. Eipper-Stif­
tung, unterhalten.
Was hat Sie veranlasst, die U. C. Eipper-
Stiftung zu gründen bzw. was war Ihr
Antrieb hierfür?
Mein Mann hat über viele Jahre hinweg
immer wieder bestimmte Arbeiten mit den
Buchstaben ZS bezeichnet. Das bedeu-
tet „Zusammenhängende Sammlung“. Er
wollte, dass die Bilder auch nach seinem
Tod zusammen­bleiben, um daraus Aus-
stellungen zusammenstellen zu können.
Sie sind jetzt der Grundstock für die
Ulrich C. Eipper-Stif­­tung. Sie sollten auch
nicht verkauft werden. Es blieb somit
nur die Mög­lich­keit einer Stiftung. Wäre
die Volksbank damals nicht so großzügig
gewesen, hätten wir die Stiftung gar nicht
umsetzenkönnen. JürgenKlein,meiners­ter
Vorsitzender, hat ebenfalls sofort geholfen,
die Stiftung zu gründen. Leider ist er zur
Eröffnung schwer erkrankt und kurze Zeit
darauf verstorben. Mein Sohn Christoph
wurde schließlich erster Vor­sitzender. Da
auch die Gemeinde sehr aufgeschlos-
sen war, ist unser Bürgermeister Georg
Eble stellvertretender Vorsitzender gewor-
den. Und Ekkehard Windler, Vor­stands-
sprecher der Volksbank, fungiert als Banker.
Zum Vorstand gehören noch ein Steuer­
berater und ein Pädagoge. Natürlich bin ich
auch selbst sehr aktiv, doch es sollen
irgendwann auf jeden Fall auch junge Leute
nachrücken. Es ist eine gemeinnützige Stif­
tung. Die Gemeinde hat mir zugesichert,
nach meinem Ableben die Stiftung weiter-
zuführen und weiterhin Ausstellungen zu
machen. Das bedeutet mir sehr viel.
Was waren die größten Erfolge, die
Sie mit Ihrer Stiftung erreicht haben?
Was wurde mit Hilfe der Stiftung alles
gefördert?
Ich habe das Stiftungskapital gestellt.
Dieses wird durch die Volksbank groß-
zügig verzinst. Mit den Zinsen finanzie-
ren wir die Ausstellungen und Projekte
für Kinder. Das Malen mit Kindern war
meinem Mann sein Leben lang am wich-
tigsten. Wichtig war ihm dabei, dass die
Kinder im musischen Bereich gefördert
werden und das soziale Verhalten lernen.
Dafür nehmen wir immer Projekte in der
näheren Umgebung. Zum Beispiel hat er
in Tiengen die Kindermalschule gegründet
und für 10 Kinder den Jahresbeitrag über-
nommen. In der Villa Kunterbunt in Wut-
öschingen habe ich zudem ein kleines
Atelier eingerichtet. Auch mit der Hans-
Thoma-Schule in Tiengen und der
Auwiesenschule Horheim-Schwerzen ha-
ben wir schon Pro­jekte durchgeführt.
Gemeinsam haben die Kindergärten der
Gemeinde Wutöschingen im ersten Projekt
eine großflächige Wand bemalt. Und dann
natürlich die Unterstützung der Bläser-
gruppe der Alemannenschule Wutöschin-
gen, die ge­meinsam mit Ihrer Volksbank
unterstützt wurde. Für nächstes Jahr
haben wir be­reits in Oberlauchringen für
ein Musical der Schule zugesagt. So ein
Projekt kostet natürlich eine ganze Menge
Geld. Jedes solcher Projekte wird mit ca.
1.000
von der Stiftung unterstützt.
Die Gemeinde Wutöschingen und auch
unsere Volksbank unterstützen Ihre Stif-
tung also schon tatkräftig. Wie können
zum Beispiel ich oder andere Menschen
unserer Region der Stiftung Gutes tun?
Wir verwirklichen über die Stiftung einen
Kalender für das Jahr 2017. Wenn viele
Menschen diesen Kalender kaufen, ist das
eine tolle Unterstützung für die Stiftung
und eine große Hilfe. Er beinhaltet Zeich­
nungen auf sehr edlem Papier mit allen
Ortsteilen der Gemeinde Wutöschingen.
Der Kalender ist in Arbeit und wird für das
Jahr 2017 zu kaufen sein.
Die letzte Ausstellung der Bilder Ihres
Mannes hat im Jahr 2013 stattgefunden.
Haben Sieweitere Ausstellungen geplant?
Ja, 3–4 Ausstellungen habe ich im Mo­
ment in Planung. Genaue Termine gibt es
aber noch nicht.
Haben Sie ein Lieblingskunstwerk von
Ihrem Mann?
Da habe ich so viele, da kann ich mich
wirklich nicht auf ein Bild festlegen. Aber
eines, welches ich besonders mag, ist
das Bild von Katharina, als sie 6 Jahre alt
war. Katharina ist die Tochter von Herrn
Windler. Ich habe mir ihr Köpfchen aus
dem Bild heraus vergrößert und bei mir
zu Hause aufgehängt. Ich kann mich noch
erinnern, dass ich das Bild damals bei mir
behalten und nicht ausgeliefert habe, da
ich es heiß geliebt habe. Ich hatte das
Gefühl, dieses Bild muss bei mir bleiben.
Ich habe deshalb gehofft, dass Windlers
vergessen werden, es abzuholen (lacht),
was natürlich nicht stimmte.
„Selbstbildnis, 1986, Öl“
Das Interview führte Rebecca Lampert.
Die U. C. Eipper-Stiftung
Die Werke von
Ulrich Christoph Eipper
Ekkehard Windler und Erne Eipper
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